Frau mit einer Kiste voller Gemüse & einer Karotte in der Hand Frau mit einer Kiste voller Gemüse & einer Karotte in der Hand

Gesund einkaufen - Darauf kommt es wirklich an bei Lebensmitteln, Kosmetik & Co

Gesund einzukaufen ist auf den zweiten Blick komplizierter als auf den ersten Blick oftmals gedacht. Hier daher ein kleiner Überblick, worauf es zu achten gilt – dann wird es schon bald zur neuen Gewohnheit.

Wir leben in einer Welt, in der beinahe alles jederzeit verfügbar ist. Das bedeutet einen großen Luxus, aber leider auch wenig Transparenz. Denn es lässt sich kaum noch nachvollziehen, welche Produkte woher stammen, wie sie gefertigt wurden oder welche Stoffe sie enthalten. Das birgt unter Umständen echte Gesundheitsgefahren, die vor allem bei Kindern oder längerfristigem Gebrauch zu Schäden führen können. In dieser Konsumgesellschaft ist es daher umso wichtiger, bewusst einzukaufen und dabei Rücksicht auf die Gesundheit zu nehmen, sowohl sich selbst als auch der Familie und den Kindern zuliebe. 

Welche Gesundheitsaspekte sind beim Einkaufen relevant?

Sei es der Wocheneinkauf im Supermarkt, das neue Spielzeug für die Kinder, ein Kleidungsstück oder Kosmetik: Das Einkaufen ist alltäglich geworden, was online und offline gleichermaßen gilt. Das bedeutet allerdings, dass wir jeden Tag mehrere Konsumentscheidungen treffen und viele davon unbewusst. Es fehlt schlichtweg an der Zeit, am Willen oder am Wissen, um solche Entscheidungen intensiv zu überdenken und "richtig" zu fällen. Richtig bedeutet in diesem Sinne, dass die gekauften Produkte ihren Zweck optimal erfüllen, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, vielleicht sogar nachhaltig und vor allem nicht bedenklich für die Gesundheit sind. Zugegeben: Das sind viele Aspekte, die es zu berücksichtigen gilt. Doch wer sich einmal den Aufwand macht, die geeigneten Konsumgüter auszuwählen, wird diese in Zukunft immer wieder kaufen und dadurch langfristig profitieren. Sich einmal intensiv mit der Thematik auseinanderzusetzen, ist daher in jeden Fall sinnvoll. Denn potenzielle Gefahren lauern leider in einer Vielzahl an Produkten:

  • Lebensmittel. Bei ihnen ist der Bezug zur Gesundheit offensichtlich, denn viele Lebensmittel sind stark verarbeitet, enthalten Zucker oder ungesunde Chemikalien. Deshalb kaufen immer mehr Menschen im Supermarkt bereits bewusst ein – und das ist auch gut so. Es sollte aber nicht nur auf die Inhaltsstoffe geachtet werden, sondern beispielsweise auch auf die Herkunft oder Verpackung. Denn es können zusätzliche, unsichtbare Gefahren lauern, wie Rückstände von Pestiziden, Herbiziden oder Schwermetallen.
  • Verpackungen. Prinzipiell können alle Produkte, die verpackt sind, Gefahren für die Gesundheit bergen. Denn die Verpackungen selbst enthalten oft Chemikalien, die gesundheitsschädlich sind, wie BPA. Besonders Plastikverpackungen, die in direkten Kontakt mit Lebensmitteln oder Getränken kommen, gelten als bedenklich. Aber auch Spielwaren, Klamotten & Co, die durch Verpackungen mit solchen Stoffen belastet wurden, können beispielsweise Entwicklungsstörungen, hormonelle Störungen oder Krebs begünstigen.
  • Kleidung. Neben den Gefahren aus der Verpackung kann Kleidung auch selbst mit Chemikalien belastet sein. Denn bei der Herstellung der Textilien werden verschiedene Stoffe wie Formaldehyd, Azofarbstoffe oder Flammschutzmittel eingesetzt und sie kommen beim Tragen in einen direkten Kontakt mit der Haut oder den Atemwegen. Dasselbe gilt für bestimmte Farbstoffe.
  • Kosmetik. Auch Kosmetik kommt in direkten Körperkontakt und dementsprechend können sich gesundheitsschädliche Stoffe schnell negativ auswirken. Das gilt für Chemikalien wie Phthalate, Parabene oder Duftstoffe. Aber auch hormonelle Stoffe sind häufig enthalten, die zu Störungen im natürlichen Hormonhaushalt führen können und zuletzt sind in Kosmetika sogar immer wieder schädliche Schwermetalle zu finden.
  • Mikroplastik. Dieses befindet sich ebenfalls oft in Kosmetik, aber beispielsweise auch in Lebensmitteln. Hierbei handelt es sich um winzige Kunststoffpartikel, die über die Haut oder bei der oralen Einnahme in den Körper gelangen können. Welche gesundheitlichen Gefahren dadurch drohen, ist nicht abschließend geklärt – Mikroplastik zu vermeiden ist aber in jedem Fall die beste Strategie.

Damit ist die Liste noch nicht zu Ende, aber die Beispiele machen bereits deutlich, dass Gesundheitsgefahren beim Einkaufen vielfältige Formen annehmen können. Deshalb ist es wichtig, sich fortan beim Einkaufen nicht mehr nur von gutem Marketing verleiten zu lassen, sondern einen Blick "hinter die Kulissen" zu werfen. Denn wer weiß, worauf es zu achten gilt, der kann bessere Kaufentscheidungen treffen und dadurch die eigene Gesundheit schonen.

Darauf gilt es beim Einkauf zu achten

(Foto: adobe.stock / DC Studio)

Je nach Art der Produkte, die eingekauft werden sollen, können also verschiedene Gesundheitsgefahren drohen und dementsprechend müssen auch unterschiedliche Kriterien berücksichtigt werden. Während beispielsweise bei Lebensmitteln die Inhaltsstoffe im Vordergrund stehen, ist bei Kleidung beispielsweise der Herstellungsprozess wichtig. Hier daher einige Tipps, um fortan in allen Lebensbereichen gesündere Kaufentscheidungen zu treffen.
 

  1. Lebensmittel: Bei allen Waren, die verzehrt werden, sind natürliche Zutaten zu empfehlen. Je weniger diese verarbeitet wurden und je heimischer sie sind, desto besser. Denn Frische bedeutet einen geringeren Bedarf an künstlichen Methoden, um die Produkte haltbar zu machen. So enthalten sie außerdem noch mehr Mineralstoffe sowie Vitamine. Regionale sowie saisonale Produkte bringen zudem den Vorteil mit sich, dass ihre Herkunft transparenter ist und sie natürlich hergestellt werden können, ohne Belastungen für die Umwelt oder Gesundheit. Am besten lässt sich dies mit Bio-, Demeter- oder vergleichbaren Siegeln sicherstellen. Zuletzt ist es wichtig, einen Blick auf die Inhaltsstoffe zu werfen. In der Liste sollte möglichst auf Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Aromen oder andere künstliche Zusätze verzichtet werden. Auch der Zuckeranteil sollte möglichst gering sein.
  2. Kosmetik: Bei der Kosmetik ist ebenfalls ein genauer Blick auf die Verpackung wichtig. Hierbei sollte auf Siegel geachtet werden, die beispielsweise den Verzicht auf Tierversuche oder Naturkosmetik auszeichnen. Zudem besteht die Kosmetik bestenfalls aus möglichst natürlichen sowie biologischen Inhaltsstoffen. Parabene, Phthalate und synthetische Duftstoffe sollten hingegen nicht zu finden sein. Da viele Inhaltsangaben fremdsprachig oder für Laien schwierig zu verstehen sind, lohnt sich eine einmalige, intensive Recherche oder die Nutzung hilfreicher Apps. So kann wirklich gute Kosmetik ausfindig gemacht und über einen längeren Zeitraum genutzt werden – bis sich die Ansprüche, die Haut oder andere Faktoren ändern. Der Zeitaufwand, um eine wirklich gute Kaufentscheidung zu treffen, fällt also nur selten an; aber die Gesundheit profitiert immer.
  3. Kleidung: Auch Kleidung wird am besten aus natürlichen Materialien wie Bio-Baumwolle, Seide, Leinen oder Wolle gekauft. Dennoch ist es wichtig, auf die Herkunft der Materialien sowie die Bedingungen bei der Herstellung zu achten. Verschiedene Zertifizierungen wie das GOTS-Siegel helfen dabei, diese transparenter nachzuvollziehen und dadurch bessere Kaufentscheidungen zu treffen. Bezogen auf die Gesundheit ist es zudem wichtig, dass die Klamotten, Schuhe & Co gut sitzen und qualitativ hochwertig sind, um beispielsweise keine Druckstellen, Erkältungen oder anderen unangenehmen Folgen zu riskieren. Zudem gilt stets die Regel, Kleidungsstücke zuerst zu waschen, bevor sie zum ersten Mal getragen werden.
  4. Reinigungsmittel: Dies leitet direkt über zum nächsten Tipp, denn Wasch-, Putz- und andere Reinigungsmittel können ebenfalls zur Gesundheitsgefahr werden. Es ist deshalb wichtig, umweltfreundliche Produkte ohne schädliche Chemikalien zu wählen – auch der Umwelt zuliebe. Reinigungsmittel auf pflanzlicher Basis sind hierfür stets die beste Wahl.
  5. Verpackungen: Wie vorab erwähnt, können schädliche Inhaltsstoffe aus Verpackungen auf sämtliche Produkte übergehen. Deshalb sollte neben dem eigentlichen Produkt stets auf die Verpackungsmaterialien geachtet werden, vor allem auf die sogenannte Primärverpackung, die in direktem Kontakt mit dem Produkt ist. Wiederverwendbare oder recycelbare Verpackungen sowie der Verzicht auf Plastik sind hierbei die wichtigsten Prämissen, um gute Kaufentscheidungen zu treffen
  6. Spielwaren: Wann immer es um Produkte gehen, die von Kindern genutzt werden, ist besondere Vorsicht geboten. Sie leiden schneller unter den Folgen von Chemikalien und anderen Schadstoffen. Zudem nehmen sie je nach Alter noch alles in den Mund, sodass sie diese Stoffe direkt aufnehmen könnten. Bei Spielzeug gelten deshalb zusätzliche Sicherheitsstandards, sodass Zertifizierungen und natürliche Materialien ohne Kunststoff oder Chemikalien zentrale Auswahlkriterien sind. Bei Siegeln & Co lohnt es sich zudem, genauestens zu recherchieren, was sie wirklich aussagen und ob sie die Schadstofffreiheit garantieren.
  7. Online-Einkäufe: Das Internet ist heutzutage Fluch und Segen zugleich. Einerseits dient es als Informationsquelle, um sich über all die genannten Punkte zu informieren und mehr Transparenz zu erreichen. Andererseits ist es manchmal schwierig, die Qualität, Herkunft & Co der Produkte nachzuvollziehen, die direkt online gekauft werden. Deshalb sollten die Käufer stets die Herkunft der Waren überprüfen und nur auf vertrauenswürdige Online-Händler setzen. Auch ein Blick in die Bewertungen und Erfahrungsberichte oder in unabhängige Testberichte lohnt sich!