Neurodermitis

Was ist Neurodermitis und wie kann man die Krankheit behandeln?

Was kannst du tun bei Neurodermitis und was ist das überhaupt?

Das empfindliche Organ: die Haut

Der menschliche Körper ist sehr komplex und nicht umsonst gibt es zahlreiche Ärzte, die sich in unterschiedlichen Bereichen spezialisiert haben. Ein großer Bereich, der bei vielen Menschen zu Unsicherheiten führt, ist die Haut. Vor allem im Teenageralter leiden einige an unreiner Haut, Pickeln oder Akne. Häufig verschwinden die Beschwerden im Laufe des Lebens wieder. Im Gegensatz dazu stehen einige Hautkrankheiten, die die Betroffenen leider nicht selten ein Leben lang beeinträchtigen.

 

Was ist Neurodermitis?

Eine der häufigsten Hautkrankheiten ist Neurodermitis. Viele Menschen haben bereits davon gehört - viele leiden sogar an der Krankheit, können diese nur nicht zuordnen und ihr keinen speziellen Namen zuschreiben.


Bei Neurodermitis handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Hautkrankheit, die auf eine fehlerhafte und unvollständige Hautbarriere zurückzuführen ist. Die gesunde Haut ist dafür zuständig, den menschlichen Körper vor äußeren Einflüssen und Krankheitserregern zu schützen. Bei der Neurodermitis ist diese Funktion eingeschränkt und Bakterien und Viren können schneller in die Haut eindringen und sich dort vermehren. So kommt es schnell zu Entzündungen. Bei Erwachsenen ist die Krankheit recht weit verbreitet, aber am häufigsten tritt sie im Kindesalter auf. Etwa 10 bis 15 Prozent aller Kinder sind betroffen. Bei vielen lassen die Symptome im Laufe ihres Lebens nach, andere leiden ihr Leben lang an der entzündlichen Hautkrankheit.

 

Symptome von Neurodermitis

Die Symptome sind bei den meisten Patienten deutlich erkennbar und allgegenwärtig. Dennoch erkennen viele Menschen die Krankheit nicht direkt, da es einige weitere Krankheiten gibt, die sich durch ähnliche Symptome bemerkbar machen.


Das wohl unangenehmste Anzeichen von Neurodermitis ist der starke Juckreiz, der nur schwer zu lindern ist. Hinzu kommen eine geschuppte Hautoberfläche und gegebenenfalls Krustenbildungen oder leichte Blutungen. Die Gefahr besteht vor allem dann, wenn man den Juckreiz nur schwer unter Kontrolle bekommt und die betroffene Hautstelle immer stärker gereizt wird. Zusätzlich zu den Blutungen können Schwellungen oder kleine Knötchen entstehen, die manchmal von nässenden Hautstellen begleitet werden.


An welchen Körperstellen die Neurodermitis auftritt und wie stark die Beschwerden sind, ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Häufig sind allerdings die Hände, der Nacken, die Oberarme und Ellenbogen sowie die Beine betroffen.

 

Ursachen der Krankheit

Menschen, die an Neurodermitis leiden, haben eine genetische Veranlagung, die Krankheit auszubilden. Nicht immer muss die Krankheit auch bei den Eltern oder anderen Verwandten ausgebrochen sein.
Die entzündliche Hautkrankheit kommt in sogenannten Schüben zum Vorschein. Das bedeutet nicht, dass sie zwischendurch verschwindet. Vielmehr geht es um die Stärke der Symptome. Mal leiden Betroffene nicht stark unter der Krankheit, doch dann können durch verschiedene Ursachen wieder starker Juckreiz und Schwellungen hervorgerufen werden. Die Möglichkeiten, um welche Ursachen es sich handelt, variieren stark und jeder Betroffene muss dies für sich selbst herausfinden. Dafür kann es sehr hilfreich sein, ein sogenanntes Symptom-Tagebuch zu führen. Es gibt verschiedene Vorlagen oder man kann sein eigenes System in einem kleinen Notizbuch oder Ähnlichem entwickeln. Bei dem Tagebuch kommt es darauf an, Symptome und mögliche Auslöser zu dokumentieren, um irgendwann Zusammenhänge feststellen zu können. Es ist wichtig, jeden neuen Schub der Krankheit einzutragen und bedeutende Veränderungen festzuhalten. War man krank? Hat man sich eine neue Decke gekauft? Etwas bestimmtes gegessen? Schon kleine, ganz unscheinbare Dinge können für einen neues Schub der Neurodermitis sorgen. Das können Allergien auf Hausstaub oder Milben, hormonelle Veränderungen oder starke Temperaturschwankungen sein.

 

Die richtige Pflege ist wichtig

Wenn man die Vermutung auf Neurodermitis hat, sollte man schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen. Zwar ist die Hautkrankheit nicht lebensbedrohlich und führt in der Regel nicht zu weiteren Erkrankungen und Beschwerden. Trotzdem ist es wichtig, sich zu versichern, an welcher Krankheit man leidet und was man gegen sie tun kann. In einigen Fällen werden kortisonhaltige Cremes verschrieben, die die Entzündungen lindern sollen. Bei der Neurodermitis ist aber vor allem auch die Pflege der Haut entscheidend. Hierbei sollte man darauf achten, auf besonders feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukte zu setzen. Wenn man an Neurodermitis leidet, hat man häufig recht trockene Haut, was den Juckreiz verstärkt. Die Cremes sollte man nicht nur während der Schübe verwenden, sondern auch in symptomfreien Zeiten auf die Hautpflege achten. Zudem sollte die Creme möglichst aus natürlichen Komponenten bestehen und keine Zusatzstoffe enthalten. Andernfalls könnte die Haut gereizt werden und neuer Juckreiz entstehen. Ein weiterer Punkt ist, dass die betroffenen Hautstellen nicht mit aggressiver Seife oder Ähnlichem gewaschen werden sollten. Je nach Hautstelle reichen Wasser und ein leichtes Reinigungsprodukt aus.

 

Was kann man gegen akuten Juckreiz tun?

Der Juckreiz, an dem Betroffene der Neurodermitis leiden, ist häufig nur schwer auszuhalten. Es wird vom starken Kratzen abgeraten, um weitere Entzündungen und Reizung zu vermeiden. Allerdings ist dies nicht einfach. In besonders schlimmen Situationen gibt es einige Tipps, die helfen können, gegen den akuten Juckreiz anzugehen.
Wichtig bei dem schlimmen Juckreiz ist das Kühlen. Hierfür eignen sich Kühlpacks aus dem Kühlschrank oder nasse Tücher, die man auf die betroffene Hautstelle legt. Häufig wird der Juckreiz durch das Kühlen bereits nach kurzer Zeit gelindert. Ein weiterer Punkt ist die Ablenkung. In der Situation, in der man mit dem akuten Juckreiz zu kämpfen hat, fällt es häufig schwer, sich auf andere Dinge zu konzentrieren. Doch genau das sollte man versuchen. Beispielsweise kann man sich mit einem kurzen Spaziergang, kochen, backen oder einem guten Buch ablenken. Häufig lässt der Juckreiz nach, wenn man ihm keine Beachtung mehr schenkt.

 

Eine weitere Möglichkeit sind kühlende Cremes, die gleichzeitig eine Juckreiz-lindernde Wirkung haben. Der behandelnde Arzt kann einem Auskunft und Tipps geben, welche Cremes sich für die persönlichen Voraussetzungen und die eigene Haut gut eignen.

 

Tipps für das alltägliche Leben und den Haushalt

Wie bereits erwähnt wurde, können viele Dinge einen Schub der Neurodermitis auslösen. Um diese möglichen Ursachen klein zu halten, gibt es einige Dinge, die man im eigenen Haushalt beachten kann. Dazu gehört das regelmäßige Wechseln der Bettwäsche, um Milben zu vermeiden. Auch Vorhänge sollten mindestens ein Mal im Monat gewaschen werden, da sich in ihnen schnell Staub und anderer Schmutz ansammeln kann. Zudem sollte man auf Bettbezüge aus Baumwolle achten. Ein weiterer Punkt ist das Waschmittel. Dieses sollte möglichst frei von chemischen und aggressiven Stoffen sein.