Ein Pärchen hält sich mit den Fingern fest Ein Pärchen hält sich mit den Fingern fest

"Wir suchen unterbewusst falsche Partner, wenn wir eigentlich keine Beziehung haben wollen."

Wir haben uns mit dem Berliner Flirtcoach Emanuel getroffen, der uns in einem Interview verraten hat, wie man heutzutage nicht mehr alleine bleiben muss.

Ist das Daten durch Social Media schwieriger oder einfacher geworden?
"Beziehungen werden durch Social Media schwieriger. Das Kennenlernen jedoch leichter. Das ist natürlich eine Herausforderung für's Daten. Der (oder die) Nächste/Bessere/Hübschere/Stärkere wird schon kommen."

Muss man heutzutage Online-Dating benutzen?
"Ich empfehle jedem meiner Klienten Online-Dating. Das ist wichtig. Du musst online gehen, um deine Chancen zu erhöhen. Ein Bein im Online-Dating, ein Bein im Real Life - so steht Mann/Frau gut da. Jede Woche sollte man zwei bis drei Stunden ins Online-Dating investieren."

Kann man gutes Flirten lernen?
"Auf jeden Fall. Man muss einfach Lust haben, jemanden kennenzulernen. Man sollte sich selber hierbei nicht zu ernst nehmen. Es geht um eine Mischung von 'ehrlich sagen was ich denke' und Blickkontakt. Einfach etwas Freches sagen, dann lächeln. So entstehen Flirts. Man muss einfach Chancen geben."

Warum sind heutzutage so viele Menschen Single?
"Meistens aufgrund von zu viel Druck an einem zu frühen Stadium. Dann liegt es an falschen, überzogenen Vorstellungen davon, wie eine Partnerschaft zu sein hat. Viele Menschen schwimmen also auf der falschen Bugwelle der eigenen Wünsche. Wichtig ist einfach, dass man der Sache Zeit gibt. Nicht zu sensibel reagieren, wenn der andere mal nicht gleich zurückschreibt. Nicht zu viel auf einmal wollen."

Warum suchen wir uns oftmals unbewusst den falschen Partner aus?
"Jemand, der keine Beziehung hat, aber eigentlich eine Beziehung haben möchte, hat Angst vor einer Beziehung. Wichtig ist hierbei zu wissen, wer ich bin und was ich eigentlich möchte. Wenn ich nämlich nicht weiß, wer ich bin und was ich will, kann ich auch nicht beim richtigen Partner landen. Es gibt hierbei vier Schlüsselkomponenten:

1. Ich muss zu mir stehen.

2. An welcher Persönlichkeit bleibe ich hängen? Was für einen Partner suche ich überhaupt?

3. Habe ich eine klare Vorstellung davon, was ich mir in einer Beziehung wünsche?

4. Wenn ich weiß, was ich will, muss ich aktiv werden. Dieses 'zu Hause bleiben und in Schönheit sterben' ist eine Katastrophe."

Wie kommt man aus der Friendzone raus?
"Der erste Grund ist oftmals: Man ist einfach einen Tick zu nett. Und weiß daher nicht, wann Mann/Frau auf andere unattraktiv wirkt. Der zweite Grund: Blanke Inkompetenz, die Situation richtig einzuschätzen. Viele Menschen wissen gar nicht, wie sie aus dieser Nummer herauskommen. Frauen rufen mich an und sagen: 'Er hat mich nicht geküsst', und Männer rufen mich und sagen: 'Ich wusste nicht, ob ich sie küssen kann.' Der dritte Grund: Manche Menschen mögen es, wenn sie etwas hofiert werden. Haben aber in Wirklichkeit kein echtes Interesse. Das ist das Fieseste.

Obacht: Niemand verliebt sich in dich, wenn man vor dir keinen Respekt hat."
 

Falls du in der Friendzone stecken solltest: Hier gibt Emanuel dir Tipps, wie du da rauskommen kannst!


Wie stehst du zu sogenannten "Spielchen"?
"Spielchen gehören dazu. Ich muss mich auch mal etwas zurückziehen. Mal etwas (ab)warten. Mich auf den anderen so einlassen, wie er/sie ist. Wichtig ist es, die Person zu spiegeln. Wenn er/sie gerade viel zu tun hat, sollte ich nicht mein Ego durchdrücken und die andere Person eventuell mit zu vielen Nachrichten unter Druck setzen.

Als ich meine Frau kennengelernt habe, habe ich mich Hals über Kopf in sie verliebt. Ich wusste aber, dass sie viel cooler war als ich. Ich hätte es also direkt verkacken können, indem ich zu schnell zu viel hätte haben wollen. Deswegen habe ich eine Freundin angerufen, die von der Art her ähnlich cool war und habe mir bei ihr Rat geholt. So konnte ich mich auf die Geschwindigkeit meiner Frau einstellen, bis sie schlussendlich soweit war. Man muss sich auf den anderen einlassen. Und das beinhaltet auch das Tempo des anderen zu respektieren. Am Ende fallen wir ja alle wieder in unsere coolen Persönlichkeiten zurück. Aber nicht, wenn wir es am Anfang versaut haben!"
 

Kannst du eigentlich überhaupt noch "normal" Gespräche führen? Oder analysierst du alles?
"Ich glaube, ich bin Coach geworden, weil ich eben so bin, wie ich bin. Mein Vater hat mir erzählt, dass ich schon im Kinderwagen Fragen an alle möglichen Leute gestellt habe. Ich habe irgendwie immer alles analysiert. Mich kann man auch nachts anrufen und mir Fragen stellen, mein innerer Coach ist immer aktiv."
 

Mit Mut reingehen. Wer Mut hat, datet besser. Wer Mut hat, bekommt einen Partner.

Weitere spannende Tipps findest du auf Emanuels Blog.

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