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Lebensmittelverschwendung

Das MHD ist überschritten - was nun? Muss wirklich alles in die Tonne?

Kennst du das auch? Hinten im Kühlschrank, hinter dem halbvollem Gurkenglas oder der Milchtüte versteckt sich ein seit drei Monaten abgelaufener Puddingbecher. Was nun? MHD sagt: Weg. Aber ist der wirklich schon für die Tonne?

Jede*r Deutsche schmeißt jährlich rund 75kg Essen in den Müll. Insgesamt sind das 12 Tonnen. Unglaubliche Zahlen, wenn man davon ausgeht, dass weltweit 811 Milliarden Menschen hungern

Kommen wir nun zu den Dingen, die du jederzeit tun kannst, um die Lebensmittelverschwendung soweit wie möglich einzugrenzen:

1. Öffnen - Sehen - Riechen - Probieren

Das MHD weist lediglich auf einen garantierten Verzehrzeitraum hin. "Haltbar bis und nicht tödlich ab" ist hier die Devise. Bei verschlossenen Lebensmitteln wie Milch, Joghurt, Sahne und ähnlichen schnell verderblichen Produkten ist zwar immer vorsicht geboten, jedoch werden dich deine Sinne sicher nicht im Stich lassen. Öffne das Produkt und schau es dir genau an. Ist Schimmel oder eine klare Verfärbung zu erkennen? Wenn ja, dann ab in die Tonne. Wenn nein, folgt der nächste Step. Riech dran. Alles unverändert ? Dann kannst du dich auch mal dran wagen zu probieren

2. Richtig lagern

Wusstest du, dass Tomaten nicht in den Kühlschrank gehören? Durch die kalten Temperaturen und das Kondensat werden sie schneller matschig. Stelle sie lieber auf den Küchentresen. Auch Brot sollte stets in einer Papiertüte und trocken gelagert werden. Passe auch bei Obst auf. Denn Äpfel stoßen ein ganz bestimmtes Reifegas aus, welches anderes anliegendes Obst schneller reifen lässt. Hierbei sinkt die Haltbarkeit extrem. Also Obacht!  

3. Kenne deine Lebensmittel

Wissenswert ist ,dass Honig weit über 1 Jahr haltbar ist und auch bei einer Kristallisierung immer noch lecker und verzehrbar ist. Bei Eiern gibt es auch einen Tipp, um die Haltbarkeit sicherzustellen. Das ungekochte Ei in ein Glas Wasser legen. Liegt das Ei am Grund des Glases, ist es noch frisch. Schwebt es oben an der Wasseroberfläche, solltest du es entsorgen. Außerdem: Eier sind aufgrund ihrer Schale über 3 Wochen auch ungekühlt lagerbar.

Ein Blick auf deine Milchverpackung verrät dir auch, wie lange du Zeit hast, sie auszutrinken. Haltbare Milch suggeriert durch die Bezeichnung eine längere Haltbarkeit und ist für alle empfehlenswert, die alleine leben und oder einfach einen geringen Milchkonsum haben. So vermeidest du, dass die Milch zu schnell schlecht wird. Frischmilch hält sich, auch im Kühlschrank, nur ein bis  zwei Tage

4. Fleisch

Die deutschen Haushalte werfen jährlich 346 Millionen Kilogramm Fleisch weg. Unglaublich, wenn man bedenkt,dass es sich um 45 Millionen Hühner, 4 Millionen Schweine sowie 200 Tausend Rinder handelt, die ganz umsonst ihr Leben lassen mussten. Wenn du Fleisch konsumieren möchtest, gilt es einige Tipps bei der Lagerung zu beachten: 

  • Kaufe kleine Mengen an rohem Fleisch und Wurst. Rohes Fleisch verdirbt extrem schnell und sollte, wenn möglich, sofort zubereitet werden. Deswegen tätige lieber häufge kleine Einkäufe und achte darauf stets eine Kühltasche parat zu haben.
  • Die konstante Kühlkette ist unabdingbar beim Transport von rohem Fleisch. Auch im Kühlschrank musst du auf +4 Grad Celsius setzen. So schaffst du es, dein Fleisch so lang wie möglich haltbar zu machen und das unnötige sterben der Tiere nicht zu unterstützen. 
  • Du machst lieber Wocheneinkäufe? Friere das Fleisch sofort ein. Auch so verlängerst du die Haltbarkeit immens ( bis zu 12 Monate ).
  • Taue aber immer nur das ab, was du auch am selben Tag zubereiten möchtest. Ein weiteres Mal einfrieren sollte vermieden werden. 

5. Denk an deinen Geldbeutel

Durch die momentan herrschende Inflation sind die Lebensmittelpreise bis zu 44 % gestiegen. Schone deinen Geldbeutel, indem du dir Gedanken machst, was du wann kaufst. Erstelle dir beispielsweise am besten Sonntags einen Essensplan für die gesamte kommende Woche und schreibe dir genau auf welche Zutaten du für die Gerichte benötigst. So kaufst du geplant ein, sparst Geld und tust was gegen die Lebensmittelverschwendung. 

6. Food-Sharing

Dir schmeckt der neue Brotaufstrich nicht, hast aber noch einen ganzen Im Vorratsschrank? Kein Problem! Teile deine ungewollten Lebensmittel mit Freud*innen, Familie oder auch mit deinen Nachbar*innen. Dies ermöglicht dir, deine ungeliebten Dinge loszuwerden ohne sie wegschmeißen zu müssen. Auf der anderen Seite freut sich dein Gegenüber auch darüber.

Was du auch tun kannst ist, deine nicht mehr gebrauchten Lebensmittel zur TAFEL zu bringen. Dabei handelt es sich um eine Initiative der Sozialverbände. Sie geben gespendete Lebensmittel an Obdachlosenunterkünfte und an sozialschwache Bürger weiter. Auch unter www.foodsharing.de kannst du dich kostenlos registrieren und deine ungeliebten Lebensmittel spenden oder ehrenamtlicher Botschafter werden. Oder du schaust bei deinen liebsten Social-Media-Plattformen vorbei. Besonders bei Facebook werden häufig und bundesweit, kleine Veranstaltungen für's Teilen / Spenden von Lebensmitteln ins Leben gerufen. 
 

Mach mit und werde auch du Food-Saver*in!