Wie sicher sind Allergie- und Unverträglichkeits-"Selbst-Tests"?

Kennst du das? Du bist ständig müde, hast Bauchschmerzen oder bist durchgehend am Niesen. Dann kann es helfen, wenn du dich mal auf Unverträglichkeiten und Allergien testest. Beim Arzt dauert es jedoch oft länger, bis du einen Termin bekommst. Als Alternative gibt es immer mehr Selbsttests, die in letzter Zeit immer als Werbung auf Social Media zu sehen sind. Wir zeigen dir hier die verschiedenen und besten Methoden.

Haaranalysen sollen ein zusätzliches Mittel sein, um den Giftgehalt und die Mineralwerte in deinem Körper festzustellen. Während sich Blut, Urin und Speichelwerte ständig ändern, können Haare eine langfristige Aussage treffen.

Das Problem: Deine Haare sagen nicht unbedingt etwas über den Ist-Zustand aus, sondern lediglich über den Zustand in der Vergangenheit. Ein weiterer Nachteil: anhand deiner Haare können nur einige bestimmte Aspekte gemessen werden. Einige Dinge sind gar nicht feststellbar.

Laut Stiftung Warentest sind Haarproben absolut nicht empfehlenswert. Unterschiedliche Labore sind bei identischer Probe zu komplett unterschiedlichen Ergebnissen gekommen.
Zudem können Unverträglichkeiten und Allergien nicht zuverlässig festgestellt werden. Die Haartests können höchstens deinen Mineralstoffstatus bestimmen.

Fazit: Haartests sind nur für die Polizei bzw. die Gerichtsmedizin interessant, um Drogen und andere giftige Substanzen aus der Vergangenheit feststellen zu können.

Hierbei entnimmst du dir selbst ein wenig Blut von der Fingerkuppe und schickst diese Probe dann per Post an das Labor. Den Selbsttest musst hier in jedem Fall selbst bezahlen, während die Bluttests beim Arzt von der Krankenkasse übernommen werden.

Problem: Das Blut gibt nicht wirklich Aufschluss drüber, was denn Ursache für zum Beispiel eine allergische Reaktion ist. Experten sagen, dass Antikörper im Blut nur Hinweis auf eine Allergie sind, aber die Ursache nicht erklären.

Der Pricktest ist die bekannteste und zuverlässigste Methode, um Allergien zu bestimmen. Dabei wird eine Flüssigkeit - welche das Allergen enthält - auf den Arm aufgebracht und deine Haut leicht an der Stelle geöffnet. Dadurch kommt die Flüssigkeit unter die Haut. Wenn nichts passiert, dann bist du nicht allergisch.

Diese Methode ist zuverlässig und wird von der Krankenkasse bezahlt. Allerdings darf der Test nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden.

Also nix mit "Selbst-Test".

Selbst-Tests für zu Hause können keine Allergien und Unverträglichkeiten anzeigen. Haar- und Bluttests sind nicht empfehlenswert, da es sehr schnell zu falschen Diagnosen kommen kann.

Zuverlässig ist nur der Pricktest beim Arzt.