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Willst du dich selbstständig machen? Diese Punkte solltest du beachten

Alles was du für deinen Weg in die Selbstständigkeit wissen musst!

Sich endlich selbstständig machen – dieser Wunsch kommt auf, wenn dein Hobby mit der Zeit professionelle Ausmaße annimmt. Die Argumente sind überzeugend: Selbstständige verdienen Geld mit Dingen, die ihnen Spaß machen, und müssen sich nie mit cholerischen Chefs und nervigen Kollegen rumärgern.

Doch viele Menschen mit Unternehmensgründer-Ambitionen übersehen die Herausforderungen und Schattenseiten der Selbstständigkeit. Im Folgenden servieren wir dir die schonungslose Wahrheit. Das solltest du vor deinem Sprung in die Selbstständigkeit bedenken und wissen.

1.Dein Berufswissen allein muss erstklassig sein

Angestellte haben es nicht leicht – immerhin müssen sie jeden ihrer Schritte vor ihrem Chef rechtfertigen und sich mit Kollegen arrangieren. Doch wenn du erst die Probezeit überstanden hast und weißt, wie es im Unternehmen läuft, entsteht gegenüber Vorgesetzten ein gewisser Verhandlungsspielraum. An manchen Arbeitsplätzen kann es sogar gelingen, sich hinter Scheinaufgaben zu verstecken, und die meiste Zeit des Tages eine ruhige Kugel zu schieben.

Der Kunde ist König

Ganz anders läuft es in der Selbstständigkeit: Hier bestimmt jemand über dich, der kritischer ist als jeder Chef: der Kunde. Seine Antwort auf deine schlechte Leistung ist der Wechsel zur Konkurrenz. Das bedeutet für dich: Wenn du als Selbstständiger Erfolg haben willst, musst du mit perfekten Leistungen überzeugen können.

Sichere Einnahmen entstehen aus Kundenbindung und ein Kunde bleibt dir deshalb treu, weil du seine Bedürfnisse mit professionellen und erstklassigen Dienstleistungen und Produkten kontinuierlich erfüllen kannst. Hier brauchst du eine echte Leidenschaft für deinen Beruf und die Bereitschaft, dich parallel zum Tagesgeschäft ständig weiterzuentwickeln.

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Finde deine Nische

Zugegeben: „Der Beste sein“ ist als Rezept für eine erfolgreiche Selbstständigkeit zu kurz gegriffen. Du musst in deiner Branche Qualität bieten, wie es wahrscheinlich schon viele andere tun, weil Schrott selten zweimal gekauft wird.

Doch deine Leistung braucht nicht nur Qualität, sondern auch ein Alleinstellungsmerkmal, das dich von der Konkurrenz abhebt. Vielleicht bist du lokal der einzige Anbieter, bietest einen besonders guten Kundenservice oder bist ein Pionier deiner Branche, weil du erstmalig digitale Kommunikationswege in einem Traditionsberuf nutzt.

2. Du musst dir in vielen weiteren Bereichen (Grund-)Wissen aneignen

Selbstständigkeit bedeutet nicht nur die fachliche Eigenverantwortung, sondern auch Risiken und Pflichten in vielen anderen Bereichen zu tragen:

Buchhaltung und Steuern

In diesem Bereich gibt es moderne Apps, die Arbeit erleichtern, und Steuerberater, die sich im Dschungel des Steuerrechts besser auskennen als du. Doch gerade die Feinheiten, die digitale Unternehmen junger Branchen beim Thema Steuern beachten müssen, sind noch nicht zu jedem Steuerberater durchgedrungen. In jedem Fall schadet es nicht, wenn du dir selbst in Fachartikeln, Blogs und Paragraphen ein Grundwissen aneignest.

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Marketing im großen Stil

Marketing konnte man früher gleichsetzen mit Zeitungsanzeigen, Radio- und TV-Spots. Dementsprechend wenig musste sich ein Bäcker in den 1990ern mit Werbestrategien auseinandersetzen. Heutzutage sind die Marketinginstrumente eleganter, weil sie der Zielgruppe dahin folgen können, wo sie sich gern aufhält: Auf Social-Media-Kanäle, Suchmaschinen oder in viel genutzte Apps.

Trotzdem haben klassische Marketinginstrumente wie Werbegeschenke nicht ausgedient. Insgesamt ergibt sich daraus ein komplexer Marketing-Werkzeugkasten, aus dem du als Selbstständiger passende und wirksame Strategien zimmern können solltest.

Die klassischen Marketinginstrumente, die sieben P’s, sollten Unternehmer tatsächlich so gewichten und aufeinander abstimmen, dass sich daraus der Marketing-Mix entsteht, der für die jeweilige Zielgruppe funktioniert. Diese Marketinginstrumente – im Einzelnen Product, Price, Place, Promotion, People, Process und Pysical Environment – haben sich in der Praxis bewährt. Daher haben sie auch heute noch Gültigkeit, obwohl vier der sieben P’s schon in den 1960er Jahren als Leitfaden etabliert wurden.

Suchmaschinen und das Internet – aus Business-Sicht

Ganz gleich, ob du ortsunabhängig eine digitale Dienstleistung erbringst oder in deiner Heimatstadt ein Ladenlokal betreibst – ein durchdachter Internetauftritt ist immer wichtig. Bei lokalen Anbietern hat das einfach den Grund, dass Google (Maps) hier die „Gelben Seiten“ abgelöst hat und die Website eines Unternehmens heute als Visitenkarte fungiert. Auch die Laufkundschaft eines Bistros informiert sich online über Events, Öffnungszeiten und liest gern auch die Bewertungen anderer Besucher.

Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinenwerbung (SEA) sind gleichermaßen wichtig für regionale und überregionale Geschäftsmodelle. Denn wer irgendeine Leistung oder ein Produkt sucht, sucht heutzutage meist online – auch nach Geschäften vor der eigenen Haustür.

Zahlreiche Gesetze und Regularien

Wer sich als Raumausstatter selbstständig machen will, braucht einen Meisterbrief. Haare schneiden und stylen dürfen hierzulande nur ausgebildete Friseure. Jeder Hundetrainer muss sich seine Tätigkeit vom örtlichen Veterinäramt genehmigen lassen. Kurzum: Sich unbürokratisch mit seiner Lieblingsbeschäftigung selbstständig machen, ist in Deutschland kaum möglich.

In manchen Bereichen sind die rechtlichen Anforderungen hoch; etwa, wenn es im Medizinbereich oder in der Gastronomie um die körperliche Sicherheit der Kunden geht. Doch auch die nebenberufliche Handtaschendesignerin hat rechtliche Pflichten: Sie muss ein Gewerbe anmelden und sollte sich mit § 19 UstG (Umsatzsteuergesetz) auskennen, um bei Bedarf von der Kleinunternehmerregelung Gebrauch zu machen und Rechnungen ohne Mehrwertsteuer ausstellen zu können.

Das Thema Rechtsformen

Wer seine eigene Firma gründet, muss klären, wer das unternehmerische Risiko trägt und wer finanziell haftet, falls die Unternehmung scheitert. Hier setzt die Rechtsform der Firma den juristischen Rahmen. Grob gesagt haben Gründer in Deutschland die Wahl zwischen einer Kapitalgesellschaft (GmbH, UG, AG, Ltd.) oder einer Personengesellschaft (OHG, GbR, KG).

Bei Letzterer haften die Inhaber mit ihrem Privatvermögen, bei Kapitalgesellschaften nicht. Wer sich solo selbstständig macht, ist ein Kleingewerbetreibender, Einzelunternehmer oder Freiberufler. Den Freiberufler-Status erhalten allerdings nur Berufe ausgewählter Branchen, zum Beispiel Ärzte, Anwälte und Künstler.

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Anwerbung und Mitarbeiterführung

Als Start-Up oder Einzelunternehmer kann sich niemand eine Personalabteilung leisten – daher sind Vorstellungsgespräche, Einstellungen und Mitarbeitermotivation immer Chefsache.

Gerade Fachspezialisten stoßen hier oft an ihre Grenzen, denn ihnen fehlt manchmal das Händchen für Menschen. Du siehst dich selbst eher als eigenbrötlerischen Nerd? Dann lohnt es sich, für die Selbstständigkeit einen kommunikationsstarken Gründungs-Partner zu finden.

Planung und Controlling

Ob Künstler, Gastronomen oder Coaches – viele Selbstständige brennen für ihren Beruf mit Leidenschaft und dem Hang zur Perfektion. Die Stabilität einer Unternehmung kannst du jedoch nur beurteilen, wenn du kühl ihre Zahlen analysierst. Hier solltest du regelmäßig checken, wie deine Auftragslage beziehungsweise Absatzzahlen aussehen, wie sich deine Kosten entwickeln und wie es um deine Liquidität steht.

3.Die Situation in Deutschland für Gründer

Chancen suchen in der Krise: Rund 537.000 Gründer haben sich 2020 in Deutschland selbstständig gemacht. Damit sinkt die Gründungsquote laut KfW-Gründungsmonitor auf 104 Gründungen je 10.000 Menschen – im Jahr 2002 lag sie mit 276 noch mehr als doppelt so hoch. Heutzutage inkludieren drei von zehn Gründungen das Internet als Kernelement ihres Angebots. Jedes vierte Unternehmen bietet rein digitale Leistungen an.

Welche Vor- und Nachteile sehen Gründer und Experten im Standort Deutschland?

Wenn Schulnoten verteilt werden, gehen die Meinungen von Neugründern und Gründer-Experten auseinander – treffen sich jedoch in der Tendenz. Bestbewertet wird der Faktor „Freier Zugang zum Markt“. Experten geben Deutschland hier eine Zwei, Neugründer eine Zweiminus.

Mit Note 1,8 adeln Experten gar das Beratungsangebot für Gründer hierzulande. Die Bürokratie inklusive Berichtspflichten für Start-Ups sehen Gründer mit Note 4,6 als größten Negativpunkt der Gründungslandschaft Deutschland. Fachleute kritisieren zudem, dass schulisch kaum unternehmerische Kompetenzen vermittelt werden. Sie strafen das Bildungssystem hierzulande mit Note 4,8 ab.

4. Umgang mit Banken und Investoren

Selten reichen die eigenen Ersparnisse dazu aus, sich selbstständig zu machen – über ein Drittel der Gründungen brauchen externes Kapital. Aber welche Möglichkeiten bestehen hier?

  • Günstige Kredite: Die KfW bietet für Gründer zinsgünstige Kredite im Rahmen von 125.000 Euro bis 25 Millionen an. Die Zielgruppe reicht hier vom Solo-Selbstständigen bis hin zum Unternehmen mit bis zu 500 Millionen Euro Jahresumsatz.
  • Kapital von Investoren: Je nach Charakter deines Unternehmens kann es attraktiv für Venture-Capital-Geber oder staatliche Förderprogramme sein. Ein Risiko: Investoren verlangen oft Firmenanteile und Mitspracherecht als Gegenleistung für das Kapital. Wenn sie kurzfristig mit Gewinn wieder aussteigen wollen, steigt der Druck auf dein Start-Up.
  • Crowdfunding: Hier finanzieren viele Menschen mit kleinen Beträgen eine Geschäftsidee, die sie überzeugt. Falls du diesen Weg gehen willst, kannst du dein Projekt auf speziellen Crowdfunding-Plattformen präsentieren.
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5.Du bist der Boss – im positiven und negativen Sinn

Seinen Laden endlich so führen wie man immer wollte – dieses Gefühl erleben Gründer als großen Vorteil ihrer Selbstständigkeit. Gerade wenn du tatsächlich ein physisches Lokal mit Kundenverkehr planst, zum Beispiel ein Café oder eine Boutique. Dann findest du wahrscheinlich große Befriedigung darin, die Wandfarbe, die Möbel und das Design fürs Ladenschild selbst auszuwählen.

Mit deiner Unternehmung kannst du dich zu 100 Prozent identifizieren; deshalb darfst du auch die Komplimente der Kunden voll für dich einstreichen. An dieser Stelle bedeutet das Boss-Sein automatisch auch Selbstverwirklichung und fühlt sich gut an.

Wo wünschen sich Selbstständige wieder einen Chef?

Wenn kritische Entscheidungen über Investitionen und Risiken anstehen, wünscht sich manch ein Selbstständiger den ehemaligen Chef zurück. Denn als Einzelunternehmer oder Freiberufler hängt deine gesamte Existenz an deinen unternehmerischen Entscheidungen. Falls du Mitarbeiter beschäftigst, trägst du zusätzlich Verantwortung für andere und ihre Familien.

Hier musst du eine Balance finden: Die Verantwortung darf dich nicht lähmen und Risiken komplett vermeiden lassen. Denn für dauerhaften Erfolg muss ein Unternehmen von Zeit zu Zeit innovative Wege gehen.

6.Umgang mit der Work-Life-Balance

„Wenn ich selbstständig bin, gönne ich mir die 4-Tage-Woche!“ – solche Träume zerschlägt der Arbeitsalltag meist binnen kurzer Zeit. Denn: Wer für sich selbst arbeitet und kein garantiertes Gehalt bezieht, neigt dazu, sich auszubeuten. Das Argument heißt: „Gerade läuft es gut – das muss ich ausnutzen“. Meist steckt dahinter die Angst, dass Stammkunden irgendwann ausbleiben oder das Geschäft mit einer Änderung des Zeitgeists in die Knie gehen könnte.

Wer jedoch nur für die Arbeit existiert, betrügt sich um die Früchte seiner Selbstständigkeit. Immerhin ist für viele Gründer die entscheidende Motivation gewesen, in ihrem eigenen Unternehmen das Privatleben, die Familie und den Beruf besser vereinen zu können.

Wer jedoch nur für die Arbeit existiert, betrügt sich um die Früchte seiner Selbstständigkeit. Immerhin ist für viele Gründer die entscheidende Motivation gewesen, in ihrem eigenen Unternehmen das Privatleben, die Familie und den Beruf besser vereinen zu können.

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7.Vorbeugen von Stress, Burnout und Co.

Ich mache alles selbst und das ständig – diese Definition von Selbstständigkeit führt garantiert ins Burnout-Syndrom. Als Gründer musst du unternehmerisch den Überblick bewahren und darfst dich nicht an weniger wichtigen Details auspowern.

Das erfordert Disziplin: Die Disziplin, seine Kunden und Geschäftspartner zur gezielten Kommunikation zu erziehen. Die Disziplin, Aufgaben zu delegieren, die sich weit von der persönlichen Kernkompetenz entfernen. Außerdem die Disziplin, zu erkennen, dass 50 Prozent mehr Arbeit meist nur 5 Prozent mehr Resultat bringen. Wer Stress und Burnout vorbeugen will, arbeitet auch als Selbstständiger weniger, aber dafür konzentrierter und effizienter.

8.Verantwortung für die eigene Sozialversicherung und Altersvorsorge

Generell besteht in Deutschland eine Sozialversicherungspflicht für die meisten Bürger. Unter dem Begriff „Sozialversicherung“ fasst der Gesetzgeber dabei fünf Säulen zusammen:

  • Rentenversicherung   
  • Krankenversicherung   
  • Pflegeversicherung    
  • Unfallversicherung    
  • Arbeitslosenversicherung

Als Selbstständiger gehörst du mit hoher Wahrscheinlichkeit zu der Gruppe, die von gewissen Sozialversicherungspflichten befreit ist. Konkret: Als Gründer, Freiberufler und selbstständiger Unternehmer musst du nicht in die gesetzliche Rentenversicherung, Unfallversicherung und Arbeitslosenversicherung einzahlen. Für die Kranken- und Pflegeversicherung besteht zwar eine Pflicht – aber du kannst zwischen einer privaten Krankenversicherung (PKV) und der freiwilligen Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wählen.

Ausnahmen bestehen in den Branchen Handwerk, Landwirtschaft und Kunst: Als selbstständiger Handwerker kannst du dich erst von der Sozialversicherungspflicht befreien lassen, wenn du 18 Jahre lang Beiträge entrichtet hast. Landwirte sind traditionell in der Sozialversicherung für Landwirtschaft (SVLFG) versichert und Künstler können eine Mitgliedschaft in der Künstlersozialkasse (KSK) beantragen.

Zugegeben: Die gesetzliche Rente sichert heutzutage niemandem mehr den gewohnten Lebensstandard – deshalb musst du als Selbstständiger nicht unglücklich darüber sein, dass du an diesem System nicht teilnimmst. Freiwillige Einzahlungen in die gesetzliche Rentenkasse sind durchaus möglich, aber bei der zu erwartenden Rendite eher unattraktiv. Doch welche Optionen hast du als Selbstständiger stattdessen?

Welche Krankenversicherung für Selbstständige?

Die GKV bemisst ihre Beiträge nach Einkommen. Wer als Selbstständiger mehr als 58.050 Euro im Jahr verdient, zahlt hier den Höchstsatz von rund 760 Euro monatlich. Die PKV locken junge und gesunde Selbstständige dagegen mit weit niedrigeren Tarifen zwischen 400 und 500 Euro im Monat. Dabei kalkulieren die privaten Anbieter das Erkrankungsrisiko mit ein.

Der Nachteil: In der PKV steigen die Beiträge mit den Jahren an. Wer irgendwann einen Gewinneinbruch erleidet, bekommt unter Umständen Schwierigkeiten, sich die Versicherung zu leisten. Ein späterer Wechsel in die GKV ist dann nur noch möglich, wenn du deine Selbstständigkeit aufgibst und unter 55 Jahre alt bist.

Wie sorgen Selbstständige für das Alter vor?

Zugegeben: Die gesetzliche Rente sichert heutzutage niemandem mehr den gewohnten Lebensstandard – deshalb musst du als Selbstständiger nicht unglücklich darüber sein, dass du an diesem System nicht teilnimmst. Freiwillige Einzahlungen in die gesetzliche Rentenkasse sind durchaus möglich, aber bei der zu erwartenden Rendite eher unattraktiv. Doch welche Optionen hast du als Selbstständiger stattdessen?

  • Kapitallebensversicherungen: Hier zahlst du monatlich einen Beitrag ein, der dir zum Ende der vereinbarten Laufzeit als Einmalzahlung oder als monatliche Rente wieder ausgezahlt wird. Der Haken: Aufgrund des niedrigen Zins-Umfelds bieten Versicherer ihren Kunden aktuell nur einen geringen Garantiezins von 0,25 Prozent an. Wenn du diese Rendite mit den Versicherungsgebühren und der Inflation verrechnest, verlierst du mit einer Kapitallebensversicherung de facto Geld.
  • Immobilien: Ein Eigenheim als Altersvorsorge oder einige Mietwohnungen, die zur Altersrente beitragen sollen? Diese Gedanken sind nicht abwegig – immerhin sind die Baukreditzinsen noch verträglich niedrig, während Sparguthaben bei vielen Banken mit Strafzinsen belegt wird.

 Doch hier solltest du als Selbstständiger deinen wirtschaftlichen Verstand einsetzen, um ein Immobilienprojekt sauber durchzukalkulieren: Fakt ist, dass die Immobilienpreise auf einem historischen Höchststand stehen, und du als Selbstständiger womöglich nicht den günstigsten Zinssatz für eine Finanzierung erhältst.

Immobilien, die eine finanzielle Absicherung darstellen sollen, darfst du nicht zu teuer einkaufen. Gleichzeitig sollte ihre Lage eine Perspektive auf wirtschaftliches Wachstum und steigende Nachfrage in den kommenden Jahren aufweisen.

  • Aktien und Co: Tech-Aktien, Kryptowährung oder CFD-Trading – auf dem Kapitalmarkt tauchen immer wieder neue Trends auf, die viel Gewinn in kürzester Zeit versprechen. Weil sie volatilen Marktschwankungen unterliegen, haben Aktien gerade in Deutschland aber kein gutes Image.

Vielleicht kennst du sogar selbst Personen, die bei den vergangenen Börsen-Crashs, zum Beispiel der Dotcom-Blase im Jahr 2000, ihre Altersvorsorge verspielt haben. Die Lösung heißt hier: Das Risiko durch Streuen minimieren.

Statistiken zeigen, dass Anleger, die ihr Kapital in Indizes wie den DAX oder den MSCI World investieren, schlussendlich immer gewinnen. Die einzige Voraussetzung: Du musst deine Wertpapiere etwa 15 Jahre lang halten und darfst nicht zum Verkauf während schlechter Perioden gezwungen sein. Als Teil einer Altersvorsorge bietet sich ein Sparplan auf einen breit gemischten Wertpapier-Index daher an.

 

Wichtig: Weil der Staat dich nicht dazu zwingt, musst du als Selbstständiger selbst fürs Alter vorsorgen. Das kann nerven, weil du dir vielleicht hier und jetzt einen höheren Lebensstandard gönnen willst. Denk aber daran: In einigen Jahren kostet es dich unter Umständen noch mehr Nerven, deine impulsiven Finanzentscheidungen von heute ausbaden zu müssen.

Zusammenfassung und Fazit: Selbstständigkeit will geplant werden

Nicht jeder, der gut im Beruf ist, will und sollte sich selbstständig machen. Denn zur Fachkompetenz gesellen sich bei erfolgreichen Selbstständigen immer auch eine gute Portion Unternehmergeist, Risikobereitschaft und der kreative Drang zur Innovation. Kühles Kalkulieren und die Kommunikation mit Ämtern und Banken sollte Neu-Gründer ebenfalls nicht überfordern.  Die Belohnung einer gut laufenden Unternehmung ist dann schlussendlich nicht nur der Gewinn, sondern auch das Selbstbewusstsein, etwas in Eigenregie aufgebaut zu haben.