Sober Curious: Feiern mit 0 Promille

Die Zeiten von "Koma-Saufen" und Totalabstürzen am Wochenende sind mit diesem Trend definitiv vorbei: Sober Curious beschreibt eine Entwicklung des Lifestyles, wonach nur noch alkoholfreie Getränke konsumiert werden. Dabei ist das Konzept nicht neu: Sicher hast du schon mal von "Straight Edge" gehört? Dieser Begriff wurde schon in den 80ern von der Punk Band "Minor Threat" ins Leben gerufen und prägt seitdem eine ganze Subkultur. Dabei geht's um ein drogen- und alkoholfreies Leben. Hartgesottene Straight-Edger*innen sprechen sich sogar gegen Sexualität außerhalb einer Partnerschaft aus.

Seit den 60ern soll sich der Pro-Kopf-Konsum von alkoholischen Getränken laut arte fast halbiert haben. Und das trotzdem vor allem die Kultur- und Musikbranche super eng mit den Getränkefirmen zusammenarbeiten. Das ist ähnlich wie mit anderen Lebensmitteln: Mittlerweile gibt's kaum noch eine*n Künstler*in, der/die keine eigene Brand auf den Markt gebracht hat. Neben Eistee und Pizza gibt's eben auch Alkohol. Auch in der Branche werden jetzt Stimmen laut, die den neuen Trend um Sober Curious befeuern: So hat auch Billie Eilish gesagt, dass sie schon so crazy auf die Welt gekommen ist und zum Feiern keine Substanzen braucht.

In Berlin hat vor Kurzem der erste Späti aufgemacht, der ausschließlich alkoholfreie Getränke anbietet - mit Erfolg! Denn einige Firmen haben sich pfiffige Ideen einfallen lassen, um alkoholfreie Alternativen auf den Markt zu bringen, die mit den gängigen Getränken absolut mithalten können. So ist es viel mehr eine Alternative als ein Verzicht.

Die Veranstaltungsreihe "Sober Sensation" geht noch einen Schritt weiter: Die bieten nüchterne Partys an. Auch das Konzept ist nicht neu. Schon vor einigen Jahren wurde der Versuch gestartet, "Detox Partys" in der Normgesellschaft zu etablieren. Mit mäßigem Erfolg. Damals gab's auch noch nicht so viele und gute Getränkealternativen wie heute. Da gab's dann Smoothies oder Gerstengras-Cocktails. Dass da keine Stimmung aufkommt, liegt wohl auf der Hand.

Sober Sensation lässt auch ein ganzes Festival zum Thema steigen! Und das "Natural High" kommt an. Es gibt haufenweise Vorteile, nüchtern zu feiern. Da wären unter anderem das Geldsparen und die Tatsache, dass du Menschen so kennenlernst, wie sie wirklich sind oder das Ausbleiben des Katers am nächsten Morgen. Wenn du jetzt auch Lust hast, das nüchterne Leben einmal auszuprobieren, spring doch noch auf den "Dry January" oder "Sober October" auf!