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Wartungsarbeiten am Auto

Was lässt sich selbst reparieren?

Die regelmäßige Pflege und Wartung des eigenen Autos zählt zu den wichtigsten Pflichten jedes verantwortungsvollen Fahrzeughalters. Zahlreiche kleinere Reparaturen können Autobesitzer selbst erledigen, ohne dafür unbedingt eine professionelle Werkstatt aufsuchen zu müssen. Ambitionierte Hobby-Mechaniker können mit passendem Werkzeug und handwerklichem Geschick sowohl Geld sparen als auch ihr technisches Fahrzeugverständnis verbessern. Ältere Fahrzeugmodelle mit einfacherer Technik ermöglichen viele eigenständige Reparaturen für Hobbymechaniker. Viele mechanische Arbeiten bleiben trotz komplexer Elektronik machbar.

(Foto: AUTODOC)

Wartungsarbeiten und Verschleißteile selbst austauschen

Der regelmäßige Ölwechsel, der zu den wichtigsten Wartungsarbeiten am Fahrzeug zählt, stellt für viele Autobesitzer einen der klassischen und bewährten Einstiegspunkte in die eigenständige Selbstreparatur ihres Wagens dar. Wenn man über eine Hebebühne oder Auffahrrampe, einen Ölauffangbehälter und passendes Werkzeug verfügt, gelingt diese Arbeit mühelos. Besonders wichtig ist dabei, dass man ausschließlich das vom Fahrzeughersteller empfohlene Motoröl verwendet und das verbrauchte Altöl anschließend fachgerecht bei einer Sammelstelle oder Werkstatt entsorgt. Für solche Arbeiten finden Hobby-Mechaniker Informationen auf AUTODOC zu vielen Kfz-Ersatzteilen, die genau auf ihr Fahrzeugmodell abgestimmt sind. Der Austausch des Luftfilters, welcher in regelmäßigen Intervallen entsprechend den Herstellervorgaben durchgeführt werden sollte, gehört ebenfalls zu den einfacheren Tätigkeiten im Bereich der Fahrzeugwartung, die von versierten Hobbyschraubern meist ohne aufwendiges Spezialwerkzeug, sondern lediglich mit handelsüblichen Schraubendrehern oder Zangen, problemlos bewältigt werden können. Je nach Fahrzeugmodell und Bauart befindet sich der Luftfilterkasten an einer gut zugänglichen Position im vorderen Bereich des Motorraums und lässt sich durch das Lösen weniger Befestigungsclips oder Schrauben problemlos öffnen.

Bremsen und Fahrwerk - mit Vorsicht machbar

Bremsbeläge sind Verschleißteile und müssen regelmäßig erneuert werden. Die vorderen Bremsbeläge können bei zahlreichen Fahrzeugen ohne großen Aufwand eigenständig ausgetauscht werden. Nachdem das Rad vollständig demontiert worden ist, was bei den meisten Fahrzeugtypen mit handelsüblichem Werkzeug problemlos möglich ist, wird der Bremssattel, der die Bremsbeläge fest umschließt, vorsichtig gelöst, woraufhin die verschlissenen alten Beläge entnommen und durch die neuen, qualitativ hochwertigen Ersatzteile ausgetauscht werden. Dabei sollte unbedingt auf die richtige Rückstellung des Bremskolbens geachtet werden. Die Bremsscheiben lassen sich gleichzeitig kontrollieren und bei Verschleiß austauschen. Allerdings erfordert diese anspruchsvolle Arbeit am Bremssystem deutlich mehr technische Erfahrung und sollte daher ausschließlich von Personen mit entsprechender Sachkenntnis und fundiertem Fachwissen durchgeführt werden.

Beleuchtung und Elektrik - oft unterschätzt einfach

Glühbirnen und LED-Leuchtmittel kann tatsächlich jeder Autobesitzer ohne fremde Hilfe problemlos selbst austauschen. Egal ob es sich um Scheinwerfer, Rückleuchten oder Blinker handelt - meistens reicht das Entfernen weniger Clips oder Schrauben aus. Moderne LED-Einheiten müssen zwar oft komplett getauscht werden, sind dafür aber langlebiger. Die Autobatterie können Sie meistens ohne Probleme selbst austauschen. Besonders wichtig ist es dabei, dass man die korrekte Reihenfolge beim Ab- und Anklemmen der Batteriekabel beachtet, wobei zuerst der Minuspol und danach der Pluspol abgeklemmt und beim Anklemmen der neuen Batterie diese Reihenfolge umgekehrt werden muss.

Professionelle Grenzen erkennen und respektieren

Während viele kleinere Wartungsarbeiten durchaus zu Hause erledigt werden können, eignen sich keineswegs alle Reparaturen für die Durchführung in der heimischen Garage ohne professionelle Werkstattausstattung. Sicherheitsrelevante Systeme wie Lenkung, Airbag oder elektronische Fahrzeugsteuerung dürfen nur von qualifiziertem Fachpersonal repariert werden. Auch sämtliche Eingriffe in die komplexe Abgasanlage eines modernen Fahrzeugs, die insbesondere empfindliche Komponenten wie den Katalysator oder den Partikelfilter betreffen, erfordern nicht nur umfangreiches Spezialwissen über die chemischen und physikalischen Prozesse, sondern auch entsprechende professionelle Diagnosegeräte, welche die exakten Abgaswerte messen können. Die richtige Fahrzeugpflege zum Saisonwechsel kann jedoch problemlos selbst vorgenommen werden und verlängert die Lebensdauer vieler Komponenten erheblich. Bei Unsicherheiten sollten Sie immer eine Fachwerkstatt aufsuchen, um Schäden zu vermeiden.

Werkzeug und Arbeitsplatz richtig ausstatten

Für erfolgreiche Reparaturen am eigenen Fahrzeug ist eine solide Grundausstattung mit hochwertigen Werkzeugen unverzichtbar. Zu dieser unverzichtbaren Grundausstattung gehören verschiedene Schraubenschlüssel in unterschiedlichen Größen, komplette Ratschensätze mit Steckschlüsseln, diverse Schraubendreher für Kreuz- und Schlitzschrauben, ein stabiler Wagenheber sowie robuste Unterstellböcke, die ein sicheres Arbeiten unter dem Fahrzeug gewährleisten. Für das fachgerechte Anziehen von Schrauben mit dem vorgeschriebenen Anzugsdrehmoment ist ein Drehmomentschlüssel unverzichtbar. Qualitätswerkzeug ist eine lohnende Anschaffung, weil es genaueres Arbeiten erlaubt und eine deutlich längere Lebensdauer aufweist. Ein gut beleuchteter, trockener und ausreichend großer Arbeitsplatz ist für Autoreparaturen wichtig. Eine absolut ebene und stabile Fläche, die frei von Unebenheiten und Schrägen ist, erweist sich als unerlässliche Grundvoraussetzung für die meisten Reparaturarbeiten am Fahrzeug. Für regelmäßige Arbeiten am Auto lohnt sich eine kleine Werkbank mit Schraubstock und übersichtlicher Werkzeugaufbewahrung.

Der richtige Zeitpunkt für Eigenleistung oder Werkstattbesuch

Verschiedene Faktoren bestimmen die Wahl zwischen Selbstreparatur und Werkstatt. Eigenständige Reparaturen an Garantiefahrzeugen können die Herstellergarantie gefährden und erfordern deshalb besondere Vorsicht. Bei älteren Fahrzeugen existieren bessere Möglichkeiten für Eigenreparaturen durch einfachere Technik und preiswertere Ersatzteile. Wer über einen Fahrzeugwechsel nachdenkt, kann durch gut dokumentierte Eigenleistungen den Fahrzeugwert erhalten oder sogar steigern. Die Dokumentation aller Reparaturen mit Datum, Kilometerstand und Teilen ist für den Werterhalt essentiell. Wenn komplexere Probleme auftreten oder spezielle Diagnosegeräte erforderlich sind, ist der Besuch einer Fachwerkstatt unvermeidlich. Moderne Fahrzeuge, die mit ihrer hochkomplexen und vollständig vernetzten Elektronik ausgestattet sind, erfordern in den meisten Fällen spezielle herstellerspezifische Software für präzise Diagnose und fachgerechte Programmierung. Hier stößt die Heimwerkstatt schnell an ihre Grenzen. Trotzdem lassen sich zahlreiche mechanische Reparaturen selbst durchführen, wodurch man sein Auto besser versteht und gleichzeitig Geld spart.

Übersicht: Autoreparaturen im Überblick

ReparaturarbeitSchwierigkeitsgradBenötigtes Werkzeug
ÖlwechselEinfachWagenheber, Auffangbehälter, Schraubenschlüssel
Luftfilter wechselnSehr einfachSchraubendreher oder Zange
Bremsbeläge austauschenMittelWagenheber, Schraubenschlüssel, Bremskolbenrücksteller
Glühbirnen wechselnSehr einfachMeist keine Werkzeuge nötig
Batterie wechselnEinfachSchraubenschlüssel, ggf. Gabelschlüssel

Häufig gestellte Fragen zu Autoreparaturen

1. Welche Autoreparaturen kann ich als Anfänger selbst durchführen?

Als Anfänger können Sie problemlos einfache Wartungsarbeiten wie den Wechsel von Glühbirnen, Scheibenwischerblättern und Luftfiltern durchführen. Auch das Nachfüllen von Scheibenwaschwasser und die Kontrolle des Reifendrucks sind gute Einstiegspunkte. Mit etwas Übung gelingen auch Ölwechsel und Batteriewechsel.

2. Welches Werkzeug brauche ich für eine Heimwerkstatt?

Eine solide Grundausstattung umfasst einen Ratschenkasten mit verschiedenen Steckschlüsseln, Schraubendreher-Set, Wagenheber, Unterstellböcke, Drehmomentschlüssel und Schraubenschlüssel in gängigen Größen. Für fortgeschrittene Arbeiten sind ein Ölauffangbehälter und ein Bremskolbenrücksteller sinnvoll.

3. Wann sollte ich unbedingt eine Fachwerkstatt aufsuchen?

Sicherheitsrelevante Systeme wie Lenkung, Airbags, ABS und elektronische Fahrzeugsteuerung sollten ausschließlich von Fachpersonal repariert werden. Auch Arbeiten an der Abgasanlage, komplexe Motorprobleme und alle Reparaturen, die spezielle Diagnosegeräte erfordern, gehören in professionelle Hände. Bei Unsicherheit gilt: Lieber einmal zu oft die Werkstatt aufsuchen als ein Risiko eingehen.

4. Kann ich Bremsbeläge selbst austauschen?

Ja, der Austausch von Bremsbelägen ist mit entsprechender Erfahrung und dem richtigen Werkzeug machbar. Wichtig ist die korrekte Rückstellung des Bremskolbens und die Beachtung der Herstellervorgaben. Anfängern wird empfohlen, diese Arbeit zunächst unter Anleitung oder in einer Werkstatt durchzuführen, da das Bremssystem sicherheitskritisch ist.

5. Wie entsorge ich Altöl und andere Betriebsstoffe richtig?

Altöl, Kühlflüssigkeit und andere Betriebsstoffe müssen fachgerecht entsorgt werden. Die meisten Werkstätten, Tankstellen und Recyclinghöfe nehmen Altöl kostenlos zurück. Niemals Altöl in den Ausguss oder die Umwelt gelangen lassen - dies ist nicht nur umweltschädlich, sondern auch gesetzlich verboten und wird mit hohen Bußgeldern geahndet.