
Die Entwicklung des Onlineshoppings in Deutschland
Onlineshopping wird immer beliebter. Dies ist sicherlich für die meisten keine Neuigkeit. Gleichzeitig verändert sich der Markt laufend. Der Bereich des Onlineshoppings ist extrem dynamisch und regiert sehr schnell auf Trends. Dies zeigt sich, wenn die Entwicklung der letzten Jahre betrachtet wird. In diesem Artikel geht es um die unterschiedlichen Facetten des Onlineshoppings in Deutschland sowie die zukünftige Entwicklung.
Beim Onlineshopping gibt es viele unterschiedliche Konzepte
Wie beim stationären Handel auch unterscheiden sich die Konzepte der zahlreichen Onlinehändler. Grundsätzlich lassen sich diese in verschiedene Kategorien einteilen. Dies sind im Kern die folgenden:
Onlinehändler mit Komplettangebot
Da sind in erster Linie die Onlinehändler mit Vollsortiment zu nennen. Diese gab es vor allem zu Beginn des Online-Hypes um die Jahrtausendwende. Onlineshopping war trendy und es wurde oftmals ungezielt gekauft, einfach nur, um über das Internet zu bestellen. Viele diese Händler existieren bereits seit geraumer Zeit nicht mehr. Überlebt haben einige wenige Branchenriesen wie etwa Amazon.
Fachhändler - Gerade im Internet erfolgreich
Vom wachsenden Handel im Internet profitieren hingegen die Fachhändler. Dies sind Anbieter, die sich auf eine bestimmte Sparte oder sogar ein einzelnes Produkt oder eine Dienstleistung spezialisiert haben. Fachhändler sind schon lange ein wichtiger Bestandteil des Einzelhandels. In Form von stationären Läden haben Fachhändler jedoch mit der Reichweite zu kämpfen. Die Menge der potenziellen Kunden ist durch die Umgebung eingeschränkt. Umso spezieller das Produkt, je kritischer ist die Standortwahl. Auch aus diesem Grund ziehen Käufer Onlineshops dem Fachhandel vor Ort vor.
Online-Fachhändler haben dieses Problem hingegen nicht. Dies erlaubt es, selbst bei sehr speziellen Branchen wie beispielsweise Extremsportarten oder dem Weinhandel ein breites Sortiment anzubieten. Dies wiederum steigert die Attraktivität der Fachhändler im Internet. Aus diesem Grund wächst dieser Bereich stetig und für jedes noch so kleine Segment findet sich ein spezialisierter Händler mit großem Angebot im Internet.
Zum Teil in die Kategorie der Fachhändler gehören auf den Handel mit Lebensmitteln spezialisierte Onlineshops. Der Versand von Lebensmitteln erfordert spezielle Maßnahmen, da oftmals eine Kühlung oder andere Sonderlösungen für den Versand notwendig sind. Anbieter, die dies umsetzen, haben jedoch einen entsprechend großen potenziellen Markt an Kunden. So findet sich auch in diesem Sektor inzwischen eine unglaublich breite Vielfalt, die von japanischen Süßigkeiten über Wagyu-Rindfleisch bis hin zu günstigen Lebensmitteln vom Discounter faktisch alle Bereiche abdeckt.
Der Shopping Club - Onlineshopping mit exklusivem Feeling
Eine besondere Variante der Onlinehändler ist der sogenannte Shoppingclub. Bei den Shoppingclubs handelt es sich um Versandhändler, die eine mehr oder weniger begrenzte Käuferschaft besitzen. Eine Anmeldung ist die Grundvoraussetzung für den Einkauf bei einem solchen Club. Andere Modelle setzen eine Einladung oder eine Mitgliedschaft voraus.
Die meisten dieser Clubs besitzen weder ein festes noch ein eigenes Sortiment. Vielmehr ist ein solcher Shopping Club auf den kurzzeitigen Handel mit bekannten Marken spezialisiert. So gibt es laufend Aktionen, die thematisch oder nach Marken organisiert sind. Diese Aktionen beschränken sich grundsätzlich nicht auf bestimmte Themenbereiche. Abhängig von der Zielgruppe orientieren sich die Themen bei einem solchen Shopping Club jedoch auf bestimmte Bereiche. Beliebt sind beispielsweise Mode, Beauty, Möbel oder auch Technik.
Das Besondere an den Aktionen in den Clubs sind die Rabatte. Die Ware stammt oft direkt vom Hersteller. Es kann sich um reguläre Waren, Überproduktionen oder Abverkäufe handeln. Auch Sonderaktionen, bei denen exklusive Waren zu finden sind, die es sonst im freien Handel nicht gibt, sind häufiger zu finden. Durch die großen Mengen, die die Clubs den Kunden anbieten, sind günstige Preise möglich. So sind teilweise Rabatte von bis zu 80 Prozent gegenüber normalen Preisen oder der UVP möglich.
Eine weitere Besonderheit dieser Clubs ist, dass die Mitglieder frühzeitig über anstehende Aktionen informiert werden. Das Direktmarketing spielt also eine wichtige Rolle im Konzept. So erhalten die Mitglieder regelmäßig Mails, die kommende Aktionen ankündigen. Diese laufen oftmals nur wenige Tage oder auch nur Stunden. Oftmals sind auch die verfügbaren Mengen eingeschränkt.
Business-To-Business-Handel im Internet
Ein ebenfalls sehr spezieller Sektor ist der B2B-Handel. Dieser läuft oftmals abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit. Tatsächlich hat sich dies vor allem im globalen Handel zu einem enorm wichtigen Faktor entwickelt. 40 Prozent der europäischen Unternehmen haben B2B-Geschäftsbeziehungen über den Onlinehandel aufgebaut. Auf diesem Weg lassen sich vor allem internationale Geschäfte einfach abwickeln.
Der Onlinehandel als Erweiterung des klassischen Ladengeschäfts
Nicht alle Unternehmen, die im Internet ihre Waren und Dienstleistungen anbieten, sind als reine Onlineshops gestartet. Ganz im Gegenteil, zahlreiche Unternehmen fahren zweigleisig. Das heißt, dass es sich um klassische Läden mit eigenem Onlineshop handelt.
Teilweise sind solche Lösungen aus der Not heraus entstanden, denn durch den wachsenden Onlinehandel sanken die Umsatzzahlen stetig. Gerade für Fachhändler ist dies eine gute Möglichkeit, die Zielgruppe zu erreichen.
Die Entwicklung des Onlineshoppings
Der Onlinehandel hat seine Anfänge am Ende der 1990er Jahre. Die ersten Onlineshops nahmen bereits Mitte der 1990er Jahre ihren Betrieb auf. Anfangs fristete der Einkauf im Internet jedoch ein Nischendasein. 1999 hatte der Onlinehandel in Deutschland immerhin ein Volumen von 1,1 Milliarden Euro erreicht.
Das Wachstum zu jener Zeit verlief eher verhalten. 2002 lag der gesamte Umsatz der Branche bei 2,2 Milliarden Euro. Dann begannen die Zahlen jährlich enorm zu steigen. Dies lag vor allem an der Verbreitung von schnellem Internet. Das Zeitalter von DSL begann und immer mehr Haushalte verfügten über einen Computer mit Internetanschluss. 2010 erreichte der Umsatz im deutschen E-Commerce 20,2 Milliarden Euro.
Zehn Jahre später, in 2020, setzte der Onlinehandel mit einem Umsatz von 72,8 Milliarden Euro eine neue Bestmarke. Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr betrug mehr als zwölf Milliarden Euro. Dies lag vor allem an der Corona-Pandemie, die dafür gesorgt hat, dass immer mehr Menschen online einkaufen.
Zukunft und Aussicht: So wird sich der Handel entwickeln
Der Trend zum Onlineshopping ist ungebrochen. Kaum eine andere Branche wächst so beständig und schnell wie der Onlinehandel. Aus diesem Grund wird der Onlinehandel auch in den kommenden Jahren weiter wachsen.
Die Logistik hat sich auf diesen Trend eingestellt. Inzwischen gelangen Pakete vom Versender sogar in weniger als 24 Stunden zum Empfänger. Jedoch kommt es auch immer wieder zu längeren Liefer- und Wartezeiten beim Onlineshopping. Dies zeigt sich vor allem in den Wochen vor Weihnachten und ähnlichen Feiertagen, wenn besonders viele Menschen online bestellen. Dann sorgt der große Andrang nicht nur für Verzögerungen bei den Onlinehändlern, sondern setzt auch die Versandunternehmen unter Druck.