Hunderassen Hunderassen

Die beliebtesten Hunderassen und für wen sie geeignet sind!

Der Hund ist bekanntlich der beste Freund des Menschen - aber nicht jede Rasse passt zu jeder Person.

Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) ist seit 1911 die maßgebliche Instanz, wenn es um die Kategorisierung und Definition von Hunderassen geht. Mit aktuell über 350 offiziell anerkannten Rassen hat die FCI spezifische Standards für Aussehen und Charaktereigenschaften jedes einzelnen Vierbeiners festgelegt. Jedoch ist die Welt der Hunderassen vermutlich noch umfangreicher: Abseits der FCI-Liste existieren Schätzungen zufolge mehr als 800 verschiedene Rassen und dazu kommen noch alle Mischlinge.

Während Trends und Modeströmungen kommen und gehen, gibt es Rassen, die scheinbar zeitlos im Mittelpunkt stehen. Für zukünftige Hundebesitzer ist es dabei wichtig zu beachten, dass die Wahl der Rasse nicht nur eine Frage des Aussehens ist, sondern auch Einfluss auf den Charakter und vor allem die Ansprüche des Vierbeiners hat. Das Abenteuer der Hundeauswahl beginnt also mit einer Auseinandersetzung mit der Welt der Rassen und deren Eigenschaften.

Australian Shepherd

Entgegen seines Namens hat der Australian Shepherd seine Wurzeln nicht im fernen Australien. Tatsächlich handelt es sich bei diesem lebhaften Vierbeiner um einen echten Amerikaner, dessen Vorfahren jedoch einst von Down Under in die USA kamen.

Die Hunderasse gilt als arbeitswütiges Energiebündel mit Ansprüchen. Australian Shepherds zeichnen sich durch ein ausgeglichenes und freundliches Wesen aus. Sie haben einen ausgeprägten Hütetrieb und integrieren sich gerne in das Familienleben, solange sie genügend Aufgaben haben. Bei Begegnungen mit Fremden können sie zunächst zurückhaltend sein, weshalb eine frühzeitige Sozialisierung wichtig ist. Sie benötigen regelmäßiges Training und körperliche wie geistige Aktivitäten, da sie überaus intelligent und lebhaft und deswegen nichts für Couch-Potatos sind.

Wie jeder Hund erfordert der Umgang mit einem Australian Shepherd Sensibilität und Sachverstand für Hunde. Es ist wichtig, dass der Hund seinem Besitzer vertraut und gehorcht. Bei der Erziehung dieser Rasse, genau wie bei allen anderen Hunden, ist eine aggressive oder zu strenge Vorgehensweise kontraproduktiv. Aussies, wie Australian Shepherds auch genannt werden, sind sensible Tiere, und ein grober Umgang mit ihnen kann ihr Vertrauen in den Menschen nachhaltig zerstören. Für aktive Hundeliebhaber, die täglich 1-2 Stunden intensiv Zeit für Aktivitäten mit ihrem Vierbeiner haben, ist der Australian Shepherd die ideale Wahl.

Labrador Retriever

Der Labrador hat seine Wurzeln im Osten Kanadas, genauer gesagt in Neufundland, und ist nach der benachbarten Labrador-Halbinsel benannt. Die dort einst beheimateten St. John’s Hunde gelten als direkte Vorfahren des modernen Labradors. Im 19. Jahrhundert fand der Labrador seinen Weg nach Großbritannien, wo er von der Aristokratie als Jagdhund geschätzt wurde. Erst 1870 erhielt er den Namen "Labrador Retriever", wobei "to retrieve" aus dem Englischen "zurückbringen" oder "wiederfinden" bedeutet. Dieser Name ehrte seine beeindruckenden Apportierfähigkeiten während der Jagd. Die Rasse wurde 1903 offiziell anerkannt.

Der Labrador ist ein kluger, gutmütiger und lebensfroher Vierbeiner, der eine starke Bindung zu seinen Besitzern aufbaut. Er zeichnet sich durch einen liebevollen und sanften Umgang mit Kindern aus, was ihn zum idealen Familienhund macht. Sein Charakter ist einfühlsam und friedfertig. Er ist stets darauf bedacht, seinen Menschen zu gefallen, und schätzt jedes Lob. Obwohl es ihm nicht an Mut fehlt, eignet er sich nicht als Wach- oder Schutzhund. In Anlehnung an seine Vorfahren hat er eine tiefe Affinität zu Wasser und das Apportieren liegt ihm im Blut. Konflikte und längere Einsamkeit sind jedoch nicht nach seinem Geschmack.

Dank seiner lernwilligen und geduldigen Natur ist der Labrador für auch für Neulinge in der Hundeerziehung gut geeignet. Es ist essenziell, ihm eine artgerechte, beständige und liebevolle Erziehung zukommen zu lassen. Dabei kann die Hilfe eines professionellen Hundetrainers oder der Besuch einer Hundeschule sehr hilfreich sein.

Border Collie

Der Border Collie hat seinen Ursprung im schottischen Grenzgebiet (Border = Grenze). Nicht gesichert ist hingegen die Herkunft und Bedeutung des Wortes "Collie". Als Stammvater des modernen Border Collies gilt der 1893 geborene "Old Hemp", der wegen seiner herausragenden Fähigkeit, das Verhalten von Schafen richtig einschätzen zu können, als Zuchtrüde äußerst begehrt war.

Neben seinem unbändigen Arbeitseifer beeindruckt der Border Collie durch Verspieltheit, Temperament, Wachsamkeit, Freundlichkeit und Loyalität. Er ist hochintelligent, was das Training erleichtert, wodurch er auch komplexe Tricks in kürzester Zeit lernt. Ein zentrales Merkmal seiner Persönlichkeit ist sein starker Hütetrieb, der, wenn er nicht ausgelebt wird, zu Verhaltensproblemen führen kann. Außerdem haben Border Collies eine besondere Vorliebe für Wasser und Schlamm, in denen sie sich mit Begeisterung austoben.

Der Border Collie stellt hohe Anforderungen an seine Besitzer. Fundierte Kenntnisse über Hunde, insbesondere Hütehunde, eine konsequente Erziehung sowie eine angemessene Beschäftigung sind unerlässlich, um ihn zu einem ausgeglichenen Begleiter im Alltag zu machen. Eigene Schafweiden sind aber nicht erforderlich. Wer Freude an Sport hat und bereit ist, sich bei Bedarf von Fachleuten mit Hütehunderfahrung unterstützen zu lassen, wird die Arbeit mit einem Border Collie als bereichernde Herausforderung erleben.

Französische Bulldogge

Die französische Bulldogge, auch als Bouledogue français bekannt, ist Teil der Molosser-Familie, zu der auch Rassen wie Mops, Bordeaux Dogge und Mastiffs gehören. Obwohl sie mit den doggenartigen Hunden uralte Vorfahren teilt, gilt die französische Bulldogge als eine junge Rasse. Ihre gezielte Zucht begann erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die genauen Ursprünge der Rasse sind unter Hundeexperten umstritten. Es wird vermutet, dass die ersten Französischen Bulldoggen einfach kleinere Varianten der Englischen Bulldoggen waren, die von englischen Webern mitgebracht wurden, als diese sich in der Normandie niederließen.

Stets die Nähe seines Menschen suchend, erweist sich die französische Bulldogge als aufmerksamer und treuer Begleiter. Sie zeichnet sich durch ihre Anhänglichkeit und ihr verschmustes Wesen aus, zeigt aber auch eine lebhafte und manchmal eigensinnige Seite. Kinder sind für sie wahre Spielkameraden. Diese liebenswerte Rasse ist zutiefst familienorientiert. Am liebsten kuschelt sie sich an ihren Menschen und ist für ihr charakteristisches Schnarchen bekannt. Die meisten brachyzephalen Rassen schnarchen durch ihre sogenannte "Kurzköpfigkeit", was für sich und in Kombination mit einem gedrungenen Körperbau leider nicht selten zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Trotz ihrer Wachsamkeit haben französische Bulldoggen nur einen geringen Jagdtrieb, was sie zu angenehmen Begleitern bei Spaziergängen macht. Mit Fremden und anderen Tieren kommen sie in der Regel gut aus. Diese Rasse ist sehr menschenbezogen und passt sich dem Tagesablauf der Familie an.

Der Freund auf vier Beinen ist ein vielseitiger Begleiter, der sowohl für Familien als auch für Einzelpersonen geeignet ist. Wichtig ist, dass die Französische Bulldogge in das tägliche Leben eingebunden wird und die notwendige Aufmerksamkeit erhält. Trotz ihrer Spiel- und Abenteuerlust sind diese Hunde auch große Fans von Entspannung und Ruhe. Für ambitionierte Hundesportler ist die französische Bulldogge nicht die erste Wahl, da ihre körperliche Leistungsfähigkeit begrenzt ist.